Das Warten hat sich gelohnt
Wir bewegen uns entlang der Via Karelia. Karelien, im äußersten Osten Finnlands gelegen und die „Seele“ der Nation – weite unberührte Wälder – tolle Landschaft UND ein ganz heikles Thema bei den Finnen. Schließlich wurde ein großer Teil dieses Gebiets am Ende des 2. Weltkriegs von den Russen besetzt und einverleibt. Noch heute wird immer wieder um die Rückgabe Kareliens an die Finnen diskutiert. Unter Putin jedoch absolut kein Thema!
Die Straßen werden enger, holpriger und schneematschiger. Hier kann man Bären beobachten. Bären ( finn. Karhun), die eigentlich aus dem nur 1,5 km entfernten Russland über die Grenze herüber kommen. Ville, der seinem Vater hilft und eben sein Vater selbst sind Bärenbeobachter. Sie legen Fleisch aus und das lockt die Tiere natürlich an. Ob wirklich ein Bär auftaucht oder nicht, ist Glückssache. Wir haben Proviant für uns mitgebracht und könnten in der Beobachtungshütte auch übernachten – dass man Probleme hat die Tiere zu sehen, diese Gefahr besteht nicht – es bleibt ja hell ! Um ca. 19 Uhr haben wir die Hütte erreicht – die Landschaft und auch die Stimmung ist wunderschön. Der Wald lebt – viele Geräusche sind zu hören, viele Vögel, darunter auch ein Adler, lassen sich immer wieder in unserem Blickfeld nieder – wir halten den Atem an. Es ist ein klarer und trockener, ja sonniger Abend. Aber es tut sich lange nichts. Doch so um 22 Uhr herum trottet auf einmal aus dem Dickicht ein dunkelbrauner Bär daher, gefolgt von einem graubraunen. Villes Vater erklärt uns, dass es sich vermeintlich um ein ca 2 Jahre altes Geschwisterpaar handelt. Bald machen sie sich an einem der ausgelegten Fleischstücke zu schaffen. Auch wenn sie sehr behäbig wirken, allein daran wenn sie immer wieder Obacht geben und wachsam um sich blicken, kann man erkennen, wie wendig und schnell sie eigentlich sein können.
Es ist fantastisch die beiden zu beobachten. Nach ca. einer halben Stunde verschwinden sie wieder im Wald. Wir warten noch weiter, ob noch andere Bären kommen. Im Sommer, wird uns erklärt, dass es manchmal bis zu 20 an einem Abend sind ! Aber wir haben unser Bärenerlebnis gehabt. Am Weg zurück zum WOMO, auf diesen ca 400m von der Hütte durch den Schnee sehen wir noch eine Bärenspur – ja sie sind wirklich da ! Egal, was wir auf unserer Reise noch sehen und erleben werden – dieser Abend war schon ein unvergesslicher Höhepunkt.
Bei der Heimfahrt- weit nach Mitternacht - sehen wir auf den Straßen noch einige Rentiere mit ihren Jungen.
Neueste Kommentare
Hey hey, coole berichte.
Denke die Öffnung wäre schon geschehen, amer die usa wollen nicht noch einen krieg verlieren. Somit spielen die leider eine grosse rolle.
Hallo ihr beiden, sehr schöne Tour, die ihr da macht- sehr vielseitig! Natur, Städte, Vergangenheit..... liebe Grüße aus Eisenstadt
HI ihr zwei, wirklich schöne Fotos!!! Die Tierfotos sind auch sehr toll. Ein bissi erschreckt hat mich das Wetter....aber sollte doch Mitte Juli in Schweden etwas wärmer sein?!?
liebe GRüße, Helga
Ja aber hier ganz normal !